Kosten und Wartezeiten

Ich möchte Ihnen hier einen Überblick geben, was marktübliche Konditionen für Psychotherapie sind.

 

Eine Psychotherapiestunde in Privatpraxen kostet zwischen 80 und 400 Euro für 45 Minuten. Wobei die meisten Therapeuten zwischen 100 und 200 € berechnen. (Zum Vergleich, eine gesetzliche Krankenkasse vergütet ca. 110 € für 45 Minuten) Die Höhe der Honorare sagt oft wenig über die angebotene Qualität aus. Entscheidend sind letztendlich die Gesamtkosten der Therapie, die im Wesentlich von den benötigten Stunden benötigen abhängt.

 

Viele Kienten wollen Ihre Therapie verständlicherweise mit Ihrer gesetzlichen Krankenkasse abrechnen. Auf die Frage, ob dies immer sinnvoll ist, werde ich im Folgenden eingehen.

 

Dem offensichtlichen finanziellen Vorteil stehen gewichtige Nachteile gegenüber:

 

Allein der Weg zu einer von der Kasse bezahlten Therapie hat oft eine negative therapeutische Wirkung. Das beginnt damit, dass eine Diagnose benötigt wird. Diese Diagnose fokussiert auf einen "Mangel" bzw. "Fehler" bei Ihnen und hat aus hypnotherapeutischer Sicht bereits negative Auswirkungen auf die Selbswahrnehmung und das Befinden. Bei der Kasse treten Sie als eine Art Bittsteller auf, der sich offenbaren muss. Und letzlich steht, was einmal in den Akten steht, in den Akten. Gerade eine psychiatrische Diagnose kann Ihnen noch Jahre später z.B. beim Krankenkassenwechsel oder Abschluss einer Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung schaden.

 

In den meisten Regionen Deutschlands bestehen bei kassenärztlichen Therapeuten Wartezeiten von Monaten oder Jahren. In dieser Zeit geht Ihnen Lebensqualität verloren. Ihr Zustand kann sich verschlechtern und es kann zu privaten oder beruflichen Problemen kommen.

 

Dazu kommt, dass gesetzliche Krankenkassen nur psychodynamische und Verhaltenstherapie bezahlen. Beide Methoden stellen sicher nicht den "Stand der Wissenschaft" dar (siehe Kapitel über Psychotherapiemethoden)

 

Sieht man dies alles, so kann die Empfehlung nur lauten: Zahlen Sie selbst, wenn Sie es sich leisten können und Sie einen gute Privatpraxis gefunden haben. Moderne Kurzzeittherapien sollten bereits nach wenigen Stunden Erfolge zeigen. Nebenbei: Allein die Tatsache, dass man etwas selbst bezahlt, erhöht die Motivation für Veränderungen und somit die Wirksamkeit einer Therapie.

 

Da trotz aller erwähnten Nachteile der Kassenabrechnung viele gesetzlich versicherte Klienten ihre Therapie über die Krankenkasse abrechnen wollen, bzw. sich eine Selbstzahlung nicht leisten können, gibt es theoretisch einen Weg aus diesem Dilemma: Die Krankenkasse muss kurzfristig eine Behandlung ermöglichen. Haben Sie bei mehreren (meist drei) Psychotherapeuten aufgrund von Wartezeiten keinen Termin erhalten, so kann die gesetzliche Krankenkasse auch den Heilpraktiker für Psychotherapie bezahlen.  In der Praxis ist dies aber eher schwer zu erreichen. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier.